Es gibt verhältnismäßig wenige Belege für die κάθαρσις-Gebühr in römischer und byzantinischer Zeit; zudem weichen die entsprechenden Formulierungen von denjenigen aus ptolemäischer Zeit ab, vgl. z. B. [καὶ πάντα με]τ[ρ]ήσω(*) ὑπὲρ τῶν προκειμένων ἀρουρῶν καὶ [ -ca.?- ] ἄνε̣υ̣ δ̣[ιαφ]όρου καὶ φορέτρον(*) καὶ καθάρσεως (P.Lond. III 1225, 10,11 (70-71 n. Chr.)). Unter den Dokumenten aus byzantinischer Zeit finden sich einige Belege für den Ausdruck κάθαρσις τοῦ σίτου, vgl. z. B. P.Sorb. I 60, 8-9.
Darüber hinaus bezeichnet κάθαρσις ab dem 1. Jh. n. Chr. auch die Reinigung von anderen Materialien oder Gegenständen wie Holz (vgl. P.Flor. III 369, 17), Metallstangen (P.Lond. IV 1408, 6-7), Stein (P.Mert. I 39 r11), Münzen (P.Ness. III 90r I 37-8 etc.) etc.
Huß, W., Die Verwaltung des ptolemaiischen Reichs, München 2011, 201 (mit weiterer Literatur). P.Köln XII 488, Einl. S. 173-174. P.Tebt. III.2 848, Einl. S. 45. P.Tebt. I 92, Komm. zu Z. 9-11, S. 411-412.
Zahlung –σεως = Getreidereinigungsgebühr. – Mahaffy, Petr. III S. 320. Jouguet, Lille I 20 Einl. S. 92 (Belege). – ὁ ἐπὶ τῆς –σεως = Beamter des Staatsspeichers, der die Kornreinigung besorgt. Preisigke, Girowesen 297. (Preisigke, Fachwörter, S. 104)